1. |
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jeden tag ein neuer vorsatz
doch noch nie ist was passiert
aus stunden werden jahre
und aus engagiert wird desillusioniert
die gesichter auf der straße
wirken künstlich und gestellt
weiter warten auf den showdown
ganz alleine gegen den rest der welt
und jetzt steh ich hier im regen
warte weiter auf mein leben
ob noch was passiert?
ob es denn noch besser wird?!
alle anderen furchtbar wichtig
doch so läuft das halt für mich nicht
hab noch nie kapiert
warum jeder hier so super funktioniert
alte helden und vorbilder
verlieren immer mehr an glanz
und das stimmungsbarometer
schwankt zwischen selbsmitleid und arroganz
die ideen und visionen
wirken langsam lächerlich
vielleicht nochmal von vorne?
obwohl, vielleicht auch besser nicht?!
und jetzt steh ich hier im regen
viel zu stolz um aufzugeben
trotzig wie ein kind
weil da noch ein funke glimmt
hab genug vom vielen reden
will nur endlich richtig leben
und ich bin verwirrt
frag mich wie das alles enden wird
manchmal frag ich mich: wozu?
was hat das alles für ein' sinn?
aber eines weiß ich sicher:
zusammen ist das alles halb so schlimm!
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2. |
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du weißt es besser und schon haben wir den salat
du änderst meinungen im minutentakt um 180 grad
hier dein ego, dort die nächste peinlichkeit
und zwischen all den schlauen büchern bleibt kein platz für menschlichkeit
die ideale längst verloren doch du bleibst einer von denen
die nicht wissen was sie wollen aber sich selbst zu wichtig nehmen
die rosarote pornobrille trägst du ja schon
der eigene lifestyle ne verdammte religion
jetzt halt schon dein maul
nur ne minute oder zwei
langsam habe ich genug
von deiner besserwisserei
geduldsfaden kaputt
das letzte fünkchen sympathie
hast du bei mir schon lang verspielt
du und deine freunde auf vatis balkon
popcorn! cola! revolution!
stundenlang wird über jeden schwachsinn diskutiert
und die eigene meinung zum dogma stilisiert
jetzt halt schon dein maul ...
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3. |
an die zyniker
02:55
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ein paar naturgesetze
der rest nur ein konstrukt
wirklich nichts wird unantastbar
nur weil man es in bücher druckt
die grenzen um uns rum
haben wir uns selber auferlegt
und es wird zeit, dass endlich jemand
diese welt in trümmer legt
die koordinaten unserer ziele schon bestimmt
all die zweifel stellen wir erst mal hinten an
leichter gesagt als getan
wir werden das schon schaukeln
menschenskind
manchmal glaub ich noch daran,
dass alles anders werden kann
was gestern war wirkt morgen
wie ein böser traum
mit tränen in den augen
werden wir nach hinten schauen
in der geschichte des planeten
sind es nur ein paar sekunden
und im nächsten augenblick
haben wir das alles überwunden
nur etwas geduld noch bis der wind sich endlich dreht
irgendwie fängt irgendwo die zukunft an
ich warte nicht mehr lang
die zyniker, sie fluchen
weil es allen besser geht
manchmal glaub ich noch daran,
dass alles anders werden kann
lieber einmal der verdammte hippie sein
als tausendmal nur misanthrop
lieber noch einmal richtig auf die schnauze fallen
als ein leben voller selbstbetrug
und postmoderner ironischer distanz
und schon immer alles besser gewusst
zu allem überfluss
das macht zwar vieles einfach
aber glücklich macht das nicht
was bleibt da noch zu sagen ganz zum schluss
außer, dass alles anders werden muss
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4. |
powerseller
02:53
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ein heißer tanz auf dem parkett; ich weiß nicht worum es geht
doch es scheint uns zu betreffen weil es hohe wellen schlägt
die würfel sind gefallen und der kuchen ist verteilt
der rest schaut in die röhre und schreit nach sicherheit
coz it's all about the money - hast du das nicht kapiert?
die schäfchen ab ins trockene und dann wird weiter spekuliert
kaufen! kaufen! kaufen! das weiß doch jedes kind
tut man nur so lang die rendite stimmt
it's all about the money - läuft doch alles wie geschmiert
gibt´s probleme wird das kapital ins ausland transferiert
freiheit für die märkte, kalkuliertes risiko
das glück wächst mit dem portfolio
ein luftschloss aus vertrauen auf nem maroden fundament
jeder will das tafelsilber, obwohl das haus schon lange brennt
der karren steckt im dreck, jemand hat ganz schön falsch geparkt
und noch immer wird der weg kein bisschen hinterfragt
coz it's all about the money - hast du das nicht kapiert?
die schäfchen ab ins trockne und dann wird weiter spekuliert
kaufen! kaufen! kaufen! das weiß doch jedes kind
tut man nur so lang die rendite stimmt
it's all about the money - läuft doch alles wie geschmiert
gibt´s probleme wird das kapital ins ausland transferiert
freiheit für die märkte, für dich gibt´s kombilohn
sag mal sparst du noch oder investierst du schon?
leerverkäufe, derivate, devisentransaktion,
kursgewinne, kursverluste, kalte progression,
erfolgsrendite, dividende, risikokapital,
investmentfonds und wertpapiere - alles scheiß egal!!!
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5. |
braucht's des!?
02:05
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neue runde, neues glück
als wäre nie etwas gewesen
die karten auf den tisch
mit den provokanten thesen
noch beschweren sich genug
doch gespielt wurde noch nie fair
und am ende hängt die latte
dennoch ein stück tiefer
und ich frag mich wo kommt immer wieder
dieser ganze scheiß her
mein problem mir dem system
schlichtet nicht mal heiner geißler
alles schon gesagt, verdammt
das muss ich mir nicht geben
und ich will auch nicht bei beckmann
oder plasberg drüber reden
westliche werte
als gesellschaftlicher konsens
hinter angeblichen fakten
der immer gleiche nonsens
einsicht ausgeschlossen
bei so viel sachverstand
geben sich angst und dummheit
die klinke in die hand
und ich frag mich ...
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6. |
endlich funkloch
02:43
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totalvernetzung, onlinewahn
selbstinszenierung, blogalarm
die neue facebook-religion
die datenbanken bersten schon
bewegungsprofil kein problem
konsumverhalten abzusehen
rfid, so heißt dein freund
begleitet dich zu jeder zeit
endlich funkloch endlich frei
der große bruder nicht dabei
endlich funkloch endlich frei
sozialkontakte virtuell
payback, skype und klickbestell
gezielte bedürfnisproduktion
stellt ruhig ne ganze generation
nichts zu verbergen
nichts zu befürchten
eines jedoch ist ganz klar
keiner weiß bald mehr was freiheit war
endlich funkloch endlich frei ...
aktionismus, kein probelm
verteilerkasten brennen sehn
offline-status, stromausfall
todeschaos-ultraknall
ich steig jetzt auf mein klapprad auf
und klapp mein klapphandy auf
ich fahr bis ich kein netz mehr hab
tricks aus den überwachungsstaat
endlich funkloch endlich frei ...
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7. |
ausatmen
03:01
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nimm den hammer in die hand
ein neuer nagel in die wand
und häng neben deine träume
deine selbstachtung daran
und ein bild nebenan
vielleicht ein gutes, vielleicht nicht
und einen nagel weiter
was dir früher wichtig war
und spät kommt die erleuchtung
das was dir zum leben fehlt
und so fühlst du dich wie abgeholt
und vorher nicht bestellt
gibst du die hoffnung endlich auf
bist viel zu müde von dem warten
ab heute heißt es nur noch - ausatmen
was hast du nicht schon verloren
trotz dauerzugewinn
schon seit jahren aus der mode
ist die frage nach dem sinn
die frage nach dem für und wider
längst eingespannt, fast ungesehn
stellst dir die frage hin und wieder
wann bleibt das rädchen endlich stehn
und spät kommt die erleuchtung ...
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8. |
einbahnstrasse
02:05
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rückwärts in die einbahnstraße
und dann immer gradeaus
keinen plan wo uns das hinführt
doch das finden wir noch raus
alle regler auf eleven
sag hallo zu meiner gang
die haben´s immer schon gewusst
alt wird man schneller als man denkt
jetzt kommt schon die zweite runde
auch hier wird punk nicht neu erfunden
doch nur drei akkorde später
haben wir das system bezwungen
fahr zur hölle zweifel
ich weiß hier gehör ich hin
da reicht es schon zu wissen,
dass ich nicht alleine bin
weil hier immer noch
genug zum himmel stinkt
weil deine band zwar spielen kann
aber trotzdem scheiße klingt
da hilft joe strummer nicht
und auch kein rock'n'roll-tattoo
ihr habt'n backdrop
but we fought the law
even harder than you
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9. |
night of the living depp
01:57
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im schutz der dunkelheit
hast du das tier in dir befreit
du kennst die medizin
um dem alltag zu entfliehen
nach ein paar drinks ist es dann soweit
dass jede synapse "ficken" schreit
und der konsens heute abend
vodka-bull und keine meinung haben
umringt von tausend tanzenden leichen
diese nacht vergisst du nicht so schnell
hyänen die ums feuer schleichen
oder sich zerfleischen
ein buntes potpourri
aus economy, schall und rauch
und ich glaub ich muss hier raus
ja ich weiß ich muss hier raus
ich muss hier raus!
im spiegel dein gesicht
erhellt vom neonlicht
du bist am ende
doch die nacht ist noch so jung
also zurück da wo die masse tobt
auf dem weg zum preis für den letzten vollidiot
das bedeutet also spaß für dich
aber für mich sicher nicht
umringt von tausend tanzenden leichen ...
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10. |
zum sterben nach berlin
03:03
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wie ein zug vor einer weiche
trotzdem jeden tag das gleiche
diese erwartungsvollen blicke
wollen dass ich was erreiche
und das will ich ja selber auch
doch irgendwie gelingt's mir nicht
und ich würd gern jemandem die schuld dran geben
der jemand anders ist als ich
und dann liege ich nachts im bett
und ich schlaf mal wieder nicht ein
sind das jetzt schon die depressionen
oder steiger ich mich da nur rein?
und der captain ruft:
die leinen los und alle mann an deck!
doch ich steh noch am ufer
ich glaub ich will hier gar nicht weg
jeder gibt sein bestes,
um dem irrsinn zu entfliehen
noch etwas mut antrinken
und dann zum sterben nach berlin
wie ein hund auf einem skateboard
wie ein witz, der beim lachen weh tut
so surreal fühlt sich das leben an
auch wenn man sagt: jaja es geht gut
sein größter feind ist man halt immer selbst
und nicht die ganzen anderen spacken
doch wer sich halbwegs auf den beinen hält
bekommt immer irgendwas gebacken
doch wie soll ich das alleine schaffen?
alles leichter gesagt als getan
ich würd dich ja gerne fragen,
doch ich glaub du hast nen anderen plan
und der captain ruft: ...
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11. |
eine milliarde chinesen
02:28
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68 hat versagt
wir wurden oft genug gewarnt
keinen platz mehr für
sozialromantik-spinnerei
wir müssen sehen wo wir bleiben
in diesen turbulenten zeiten
die fetten jahre sind nun
ein für alle mal vorbei
ein kleiner wille wird gebrochen
amy chua hat gesprochen
auf der leiter kommt man nur
mit disziplin voran
die, die ihre zähne zeigen
werden am ende übrig bleiben
für all die anderen heißt es dann ...
eine milliarde chinesen
ein kleiner querverweis
die machen das zum halben preis
die letzte chance vergeben
du hast dich unter wert verkauft
du wirst hier nicht mehr gebraucht
leistung muss sich wieder lohnen
40 stunden, luft nach oben
jeden freitag
bis spät am abend im büro
an der karriere muss man basteln
mit dem karriere-bastel-kasten
unbezahlte praktika
auf eigenes risiko
eine milliarde chinesen
von anfang an ist klar
du bist so austauschbar
die letzte chance vergeben
sammel das kleingeld auf
du wirst hier nicht länger gebraucht
ich definier mich nicht durch leistung
geh ich unter, ja dann sei´s drum
hab für die zukunft nur das ziel
zu tun was ich wirklich tun will
breche aus aus eurem kreislauf
geht nicht ohne? - ja dann scheiß drauf
jeder kämpft um sein revier
doch ich kämpf nur zusammen mit dir
eine milliarde chinesen
die masche zieht hier nicht
ihr macht euch lächerlich
die letzte chance vergeben
das ist nicht mein scheiß-gefühl
da kann der spiegel schreiben was er will
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12. |
dynamitfischen
03:11
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ich hab die wäsche gewaschen, die toiletten geputzt
eure hilfe hab ich gar nicht gebraucht
ich hab die alten säcke mit dem müll rausgebracht
zu wenig geschlafen und zu viel geraucht
ich hab mich krumm gemacht,
in den spiegel gelacht und die halbvollen gläser poliert
weißt du auf was wir eigentlich warten
und ob es jemals kommen wird?
und die fische zappeln in ihren netzen
aber immer noch hochmotiviert
wie sie sich gegenseitig verletzen
das ist kein leben, das ist krieg
und die jungs auf den billigen plätzen
haben schon lange resigniert
in deinen augen blankes entsetzen
das ist kein leben, das ist ...
ich hab den wagen beladen und zur kasse gebracht
denn ich weiß doch ganz genau was ich will
all die hellen lichter und die herrlichen farben
haben gereicht für ein gutes gefühl
doch die luft schmeckt nach plastik und der rücken tut weh
und ganz langsam fang ich an zu verstehen
erinnerst du dich noch als wir glücklich waren
oder hab ich das im fernsehen gesehen
und die fische zappeln in ihren netzen ...
wenig träume, viele drogen
ihr habt von anfang an gelogen
schwere augen, müde glieder
doch irgendwie klappt´s immer wieder
und die fische zappeln in ihren netzen ...
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13. |
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es war ne schöne zeit so ziemlich unbeschwert
ich wollt mal hallo sagen und fragen wie´s so geht
es hat sich vieles getan auf dosenbier gibt es jetzt pfand
aber die meisten von uns leben noch
das war nicht immer so geplant
und auch eure kinder kriegen ostern eier na klar
zu weihnachten n tannenbaum wer hätte das gedacht
grosse karrieren und miese jobs und die rente gibts nicht mehr
und kriege sind einfach zu erklär´n
die grossen vorsätze sind weg
und wenns sie vorher jemals gab
sind sie jetzt nicht mehr so wichtig
wie das vorabendprogramm
und aus der glotze lacht das leben doch unseres ist es nicht
ist das ein grund jetzt aufzugeben - ich hoffe nicht -
ideale sind vergänglich wie die treffen im park
ob es euch wohl auch so geht mit den 180 grad
wär´n wir bloss vorher abgehauen vor dem mief aus dieser stadt
wär´s bloss nie so weit gekommen...
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14. |
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was man hat, das hat man sicher
nur sicher daran ist,
dass man vor lauter sicherheit
den blick nach vorn vergisst
immer wenn ich daran denk
frag ich mich nach der konsequenz
ob ich die latte in zukunft
höher oder tiefer häng
nur das allerbeste
ist gut genug für mich
und immer auf der suche
nach was denn eigentlich?
irgendwann die einsicht
oder nur resignation
ganz egal wo ich auch such
es gibt keine perfektion
den zoll auf neuen wegen
mit vollen händen ausgegeben
wird mir langsam klar
ich steh mit leeren händen da
denn jedes schild zeigt jede richtung
und das ziel ist ungewiss
war es nicht schön da wo ich herkam?
wär ich geblieben oder nicht?
und so wird jede frage
zum beginn der sabotage
meiner goldnen türme straßen
und deren ende gleichermaßen
never change a running system
aber wie gut läuft das schon?
auf immer höher, immer schneller, immer weiter
folgt ja doch nur regression
und so wird jede frage ...
nur das allerbeste
ist gut genug für mich
und immer auf der suche
nach was denn eigentlich?
irgendwann die einsicht
kurz vor der depression
je mehr ich danach such
es gibt keine perfektion
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